Gesundheitstag am 15. November 2025 in Bad Oeynhausen
In Kooperation mit unserer Stiftung und der Mutterstiftung DDS (Deutsche Diabetes Stiftung) lädt das Herz- und Diabeteszentrum NRW am 15. November 2025 nach Bad Oeynhausen ein. Der Gesundheitstag für Menschen mit Diabetes, Angehörige und Interessierte startet ab 11 Uhr mit einem Erfahrungsbericht eines Betroffenen, gefolgt von einem Rückblick auf “60 Jahre Diabetologie” am Standort Ostwestfalen-Lippe. Anschließend gibt es die Möglichkeit, mit Expertinnen und Experten der Krankenkasse, Ärzteschaft und Stiftung zum Thema “Leere Kassen, fehlende Ärzte, Lieferengpässe, steigende Beiträge: Wohin steuert die Patientenversorgung?” zu diskutieren. Ab 13 Uhr erwartet die Besucher ein Gesundheitsparcours mit über 20 Stationen zum Risiko-Check: von Hör- und Sehtest, Venenmessung, Gangbild-Analyse, über Fitness, Blutdruck, Cholesterin, Wundheilung, Leber, Herzschwäche bis zur Genuss-Verkostung. Kommen Sie vorbei und machen Sie mit. Alle Partner der Veranstaltung engagieren sich ehrenamtlich für Sie.
Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
» Programm
Herz unterscheidet nicht nach Diabetes-Typ
Menschen mit Typ-1-Diabetes sind genauso anfällig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Menschen mit Typ-2-Diabetes, nur in unterschiedlicher Ausprägung. Das bestätigen Daten aus dem schwedischen Nationalen Diabetes-Register (NDR), die im Lancet Diabetes & Endocrinology erschienen sind. Dabei wurden über 400 000 Erwachsene, 9,5 Prozent mit Typ-1-Diabetes und 90,5 Prozent mit Typ-2-Diabetes untersucht. Zu den Ergebnissen gehört, dass das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis in den zwei Patientengruppen variiert. Mit langer Erkrankungsdauer und vorhandenen Begleiterkrankungen, auch mit Lebensalter und unzureichender Glukoseeinstellung steigt das Risiko an, was für beide Diabetes-Typen gilt. Dies sei für die behandelnden Ärzte ein alarmierender Weckruf, betont Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe, Vorsitzender der Stiftung DHG. Unabhängig vom Typ der Erkrankung sollten Patienten mit Diabetes hinsichtlich ihres kardiovaskulären Risikoprofils früher erkannt und intensiver betreut werden.
» Fragiles Herz - erst recht bei langer Erkrankungsdauer plus Komorbidität und auch bei Typ-1-Diabetes
Zusammenschluss metabolischer und kardiologischer Medizin
Mit Beteiligung der Stiftung DHG (Diabetes I Herz I Gefäße) ist das Sonderheft „Cardiovascular Disease, Diabetes and Obesity“ der Zeitschrift HERZ erschienen. Wichtig war den Herausgebern aus der Kardiologie und Diabetologie mit Dr. med. Rolf Dörr (Dresden) und Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe (Düsseldorf) sowie Prof. Dr. med. Nikolaus Marx (Aachen), einen relevanten Themenbogen mit Handlungsempfehlungen abzubilden. Epidemiologische, experimentelle und klinische Daten sollten in ein abgestuftes Versorgungskonzept übersetzt werden, um Adipositas angemessen behandeln zu können. Nur so könne die Adipositas-Lawine mit ihren teils dramatischen Auswirkungen auf Morbidität und Mortalität bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgehalten werden, sagen Kardiologe Dörr und Diabetologe Tschöpe von der Stiftung DHG. Das Sonderheft ist eine Anstrengung international profilierter Autoren über Fachgrenzen hinweg und ein Zeichen, dass die metabolische und kardiologische Medizin näher zusammenrückt.
Mit Blick auf Adipositas
Unter Regie der Stiftung DHG (Diabetes I Herz I Gefäße) ist der Schwerpunkt Adipositas im Diabetes-Forum erschienen, der eine Brücke zwischen Wissenschaft und Versorgung baut. Zur Rolle des Gehirns bei der Entstehung von Übergewicht berichtet das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD). Wie Fettzellen kommunizieren und ob klassische Methoden der Gewichtsreduktion im Zuge neuer Therapieoptionen ausgedient haben, beantwortet Adipositas-Experte Prof. Dr. med. Matthias Blüher aus Leipzig. Unsere Stiftung legt den Fokus auf Fettlebererkrankung und Zugewinn an Lebenszeit. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) nimmt Stellung, ob das Risiko für Alzheimer-Demenz durch Abnehmspritzen gesenkt werden kann.
Kardiovaskuläre Risikovorhersage mit KI-Netzhaut-Screening
Vielversprechend sind Ergebnisse einer in Cardiovascular Diabetology publizierten Studie zur Risikobewertung kardiovaskulärer Ereignisse mittels Künstlicher Intelligenz (KI). Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Vorhersage unerwünschter Ereignisse mit KI im Routine-Screening der Netzhaut einfacher und präziser wird. Experten der Diabetologie und Ophthalmologie schätzen den Nutzen von KI beim Retinopathie-Screening zur kardiovaskulären Vorhersage positiv ein. KI könne zumindest als Add-on einen Beitrag leisten, schneller zur Diagnose zu kommen oder Risiken einzuordnen. Das ersetze nicht die ärztliche Leistung mit Untersuchung von Patienten, Ergebnisinterpretation und Therapieentscheidungen, sagen Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe und PD Dr. med. Hans-Joachim Hettlich. KI ergänze den diagnostischen Werkzeugkoffer.
Expertenrat Stiftung DHG
Keine Zweitmeinung, aber Hilfestellung für Patientinnen und Patienten: Für herz- und gefäßkranke Menschen mit Diabetes gibt es den Expertenrat der Stiftung. Endokrinologen, Kardiologen, Neurologen und ein Rechtsexperte stehen zur Seite, wenn ergänzend zur ärztlichen Behandlung fachlicher Rat benötigt wird. Das Stiftungsangebot unter der Schirmherrschaft der Ärztekammer Westfalen-Lippe wird in Kooperation mit dem unabhängigen Internetportal diabetes-forum.de umgesetzt. Möglich gemacht hat das eine Spende von Günter W. aus Nordrhein-Westfalen. Die Verwendung der Mittel für den Expertenrat soll Betroffenen helfen und Leidensweg ersparen.