Kardiovaskuläre Risikovorhersage mit KI-Netzhaut-Screening

Vielversprechend sind Ergebnisse einer kürzlich in Cardiovascular Diabetology publizierten Studie zur Risikobewertung kardiovaskulärer Ereignisse mittels Künstlicher Intelligenz (KI). Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Vorhersage unerwünschter Ereignisse mit KI im Routine-Screening der Netzhaut einfacher und präziser wird. Experten der Diabetologie und Ophthalmologie schätzen den Nutzen von KI beim Retinopathie-Screening zur kardiovaskulären Vorhersage positiv ein. KI könne zumindest als Add-on einen Beitrag leisten, schneller zur Diagnose zu kommen oder Risiken einzuordnen. Das ersetze nicht die ärztliche Leistung mit Untersuchung von Patienten, Ergebnisinterpretation und Therapieentscheidungen, sagen Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe und PD Dr. med. Hans-Joachim Hettlich. KI ergänze den diagnostischen Werkzeugkoffer.
Fettleber: Drei metabolische Subtypen identifiziert

Fettlebererkrankungen wie MASLD (medizinisch: metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung) nehmen weltweit zu. Allerdings ist das Krankheitsbild heterogener als ursprünglich angenommen, zeigt eine Übersichtsarbeit, die kürzlich in The Lancet Diabetes & Endocrinology erschienen ist. Das Autorenkollektiv um DHG-Experte Professor Norbert Stefan aus Tübingen konnte drei metabolische Subtypen identifizieren und feststellen, dass nicht jeder Patient die gleiche Anfälligkeit für Herzerkrankungen und Diabetes hat. Die Erkenntnisse seien ein Schritt in Richtung Präzisionsmedizin, sagt Professor Norbert Stefan. Das Wissen zur Heterogenität der MASLD könnte künftig eine bessere Risikovorhersage und individualisierte Behandlung ermöglichen.
Fokus Volkskrankheiten in F.A.S.

Die Ausgabe der Beilage “Volkskrankheiten” vom Reflex Verlag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung informiert über Prävention, Diagnose und Therapie von Koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck, Übergewicht, COPD, Diabetes, Vorhofflimmern und Herzklappenfehlern. Auch der Nutzen von KI (Künstlicher Intelligenz) in der Diagnostik seltener Erkrankungen und bei diabetischer Retinopathie ist Inhalt. Wir freuen uns, dass wir auf Seite 20 mit dem Beitrag “Glukoseüberladung bremst Stoffwechsel aus” zum Thema Diabetes und Herzschwäche aufklären können.
Schwerpunkt: Vaskuläre Komplikationen

Mit Diabetes wächst die Gefahr, dass kleine und große Blutgefäße im Körper in Mitleidenschaft gezogen werden. Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), Nephropathie und Koronare Herzkrankheit (KHK) können Folgen davon sein. Das sind für die Prognose relevante Gefäßkomplikationen, die sich gegenseitig beeinflussen. Der Schwerpunkt “Vaskuläre Komplikationen” unter Regie der Stiftung, der im Dezember im Diabetes Forum der MedTriX Group erschienen ist, widmet sich diesen Themen. Die Autoren kommen aus der Diabetologie und Nephrologie, von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin und von der Deutschen Herzstiftung.
Expertenrat Stiftung DHG

Keine Zweitmeinung, aber Hilfestellung für Patientinnen und Patienten: Für herz- und gefäßkranke Menschen mit Diabetes gibt es den Expertenrat der Stiftung. Endokrinologen, Kardiologen, Neurologen und ein Rechtsexperte stehen zur Seite, wenn ergänzend zur ärztlichen Behandlung fachlicher Rat benötigt wird. Das Stiftungsangebot unter der Schirmherrschaft der Ärztekammer Westfalen-Lippe wird in Kooperation mit dem unabhängigen Internetportal diabetes-forum.de umgesetzt. Möglich gemacht hat das eine Spende von Günter W. aus Nordrhein-Westfalen. Die Verwendung der Mittel für den Expertenrat soll Betroffenen helfen und Leidensweg ersparen.