Aufklärung

Herz- und Gefäßereignisse sind prognostisch relevant. Was vielfach lapidar als Zuckerkrankheit bezeichnet wird, ist in Wahrheit eine ernst zu nehmende Erkrankung mit Folgen für die Gesundheit. Augen, Nieren, Nerven, Füße, Herz und Hirn können betroffen sein. Schlimmstenfalls drohen Erblindung, Nierenversagen, Amputation, Herzinfarkt und Schlaganfall.

© peshkov/stock.adobe.com
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Probleme am Herzen oder Gehirn sind die Komplika­tionen, die am meisten unter­schätzt werden. Hohe Zucker­konzen­trationen wirken wie „süßes Gift“ für den Körper, der schon Schaden nehmen kann, lange bevor ein Diabetes festge­stellt wird. Die Stoff­wechsel­störung verläuft meist über viele Jahre symptom­arm. Das ist ein Grund dafür, warum die Erkrankung oft spät entdeckt wird. Blut­gefäße und Organe werden aber von Anfang an in Mitleiden­schaft gezogen. Es kommt zu kalk­artigen Ablagerungen (Plaques) und die Gefäß­verkalkung (Arterio­sklerose, Athero­sklerose) schreitet schneller voran. Die Gefäß­wände sind weniger elastisch, das "süße" Blut ist klebrig. So können die Blutplättchen (Thrombozyten) eher verklum­pen und die Gerinnungs­neigung steigt. Damit wächst die Gefahr, dass Blutge­rinnsel (Thromben) entstehen, die wie Pfropfen einen Gefäß­verschluss auslösen, der letztlich zum Herz­infarkt oder Schlag­anfall führen kann. Dann ist die Blutver­sorgung zum Herzen oder Gehirn unter­brochen, das Gewebe stirbt ab.

Menschen mit Diabetes leiden zudem häufiger als Stoff­wechsel­gesunde unter Herz­schwäche (Herzin­suffizienz) und Vorhoff­limmern. Bei der Herz­schwäche ist das Herz nicht mehr in der Lage, die benötigte Menge Blut durch den Körper zu pumpen und die Organe aus­reichend mit Sauerstoff zu versorgen. Das Vorhoff­limmern ist eine Rhythmus­störung mit unregel­mäßiger Herzschlag­folge. Die beiden Vorhöfe werden unkoordi­niert erregt und ziehen sich nicht mehr zusammen.